Wissenschaft? Unsinn! [...]
Wir haben kein Interesse an der Eroberung irgendeines Kosmos.
Wir wollen die Erde bis an die Grenzen des Kosmos ausdehnen.
Wir wissen nicht, was wir mit anderen Welten anfangen sollen.
Wir brauchen keine anderen Welten.
Wir brauchen einen Spiegel.
Doktor Snaut, Solaris (Tarkovsky, 1972)
The Combat ist eine Aufführung in zwei Teilen: Die erste Hälfte besteht aus der Kurzoper Il
Combattimento di Tancredi e Clorinda - Die Schlacht zwischen Tancredi und Clorinda des
Opernpioniers Claudio Monteverdi aus dem Jahr 1624; die zweite Hälfte besteht aus dem ‘Musicle'
Boring Orbits von Mathias Monrad Møller, geschrieben 2020.
In Monteverdis brutaler und erotischer Oper wird dem Publikum erzählt, wie religiöse Ideologie der
Liebe im Wege stehen kann, wenn der Kreuzritter Tancredi seine geliebte Clorinda irrtümlich tötet,
weil sie keine Christin ist. "Der Himmel öffnet sich, ich gehe in Frieden", singt sie kurz vor ihrem
Tod. Und hier setzt Boring Orbits an: im Himmel. Wir begeben uns in den Weltraum und lernen einen
modernen Kreuzritter kennen: den Astronauten, der aus der schwerelosen Warte der Raumstation
hinab auf die Erde blickt: hingerissen zwischen Sehnsucht und Abscheu, alldieweil er Anrufe von
Präsidenten, Päpsten und Filmstars erhält.
The Combat ist ein Kampf: zwischen Tancredi und Clorinda, Tancredi und dem Astronauten, barocker
und zeitgenössischer Musik, Religion und Wissenschaft, Vergangenheit und Gegenwart, Ideologie
gegen Ideologie. Mathias Monrad Møller performt inmitten eines Barockensemble unter der Leitung
von Yngvild Haaland Ruud, in einer strammen Choreographie von Alma Toaspern, in der ersten
Produktion von toaspern|moeller.
PERFORMANCE, KOMPOSITION, KONZEPT: Mathias Monrad Møller
INSZENIERUNG: toaspern|moeller
TEXT: Mathias Monrad M.ller, Joshua David Evans
CHOREOGRAFIE: Alma Toaspern
BÜHNE + KOST.ME: Ditte Marie Tygesen
KLANGREGIE: Sebastian Eskildsen
LICHT: Jørn Thostrup, Ditte Marie Tygesen, Sebastian Eskildsen
PRODUKTIONSASSISTENZ: Ida Pontoppidan
DRAMATURGIE: Tanja Diers
VIOLINE 1: Louise Gorm, VIOLINE 2: Arsema Asghodom, VIOLA: Barbara
Kammer, CELLO: Anna Johannsen, CEMBALO + MUSIKALISCHE LEITUNG: Yngvild Vivja Haaland Ruud